Anlagejahr 2020

Anlagejahr 2020

Autor | Quelle

Severin Renold

Interview Ray Dalio WEF 2020

Thema

Finanzmarkt & Anlagen

Breite Diversifikation für den Erfolg 2020 (Stand Januar)

 

NOTE –> Auf Grund der aktuellen Entwicklung des Weltwirtschaftsgeschehens besteht eine komplett neue Faktenlage. Nicht zu Letzt COVID-19 brachte Feuer in eine sich anbahnende Wirtschaftskrise, welche in vorangehenden Blogs bereits ausführlich thematisiert wurde. Der untenstehende Blog, wurde im Januar 2020 verfasst, weshalb  gewisse Positionierungen und Aussagen nun nicht mehr akkurat sind. Trotzdem wird der Artikel so veröffentlicht, um die Möglichkeit zu bieten, Vergleiche zu ziehen und in einem späteren Blog eine angepasste Position einnehmen zu können mit dem Blick auf die Märkte und rückblickend auf die Zeit vor der Epidemie.

 

Blog

Erst vor wenigen Wochen hat das neue Börsenjahr wieder begonnen und viele Anleger stellen sich nun die Frage, wie sie ihr Portfolio im neuen Jahr positionieren sollen. Schlagzeilen über eine bevorstehende wirtschaftliche Abkühlung oder den geopolitischen Spannungen, die noch nicht abschliessend geklärt sind, dürften Anleger weiterhin beschäftigen. Diverse Makroökonomen erwarten nach einer Annäherung im Handelsstreit zwischen China und den USA, sowie dem reduzierten Risiko eines ungeordneten Brexit, dass sich das Wachstum spätestens per Mitte Jahr erholen kann. Renditechancen dürften sich also auch im neuen Jahr ergeben – insbesondere bei einer sorgfältigen Diversifikation und Selektion der Investments. Dem gegenüber steht die Meinung vieler Experten eines sich anbahnenden Kollapses, wodurch verstärkt wieder die Flucht in Gold beobachtet werden konnte. Im nachfolgenden Szenario beleuchten wir zunächst die Variante einer konjunkturellen Stabilisierung.

 

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Positive Stimmung im Markt

Grundsätzlich setzen die jüngsten Konjunkturdaten durchweg positive Impulse. Man kann davon ausgehen, dass der globale Abschwung allmählich in eine positive Gegenbewegung übergeht. Auf der Risikoseite bleiben viele der geopolitischen Themen bestehen, trotz optimistischer Grundstimmung. Eine expansivere Geldpolitik der Notenbanken begünstigt auch 2020 Aktienanlagen. Da die bedeutenden Zentralbanken in den nächsten Monaten ihre Gelschleusen weit geöffnet halten, bleiben die kurzfristigen Zinsen auch 2020 ausserordentlich tief und stimulieren daher das Wirtschaftswachstum. Daraus schliessend sollten die grossen Industrieländer im nächsten Jahr weiterhin bei noch moderaten Inflationsraten wachsen. Insofern aus dem Blickwinkel der USA die Teuerung in der zweiten Jahreshälfte zunehmen wird, so gestaltet die amerikanische Notenbank (FED) wiederum eine restriktivere Geldpolitik. Eine sich wiederholende Zinssenkung wie im Jahr 2019, ist dabei aber eher unwahrscheinlich. Die Geldpolitik und Rahmenbedingungen der Zentralbanken stösst an ihre Grenzen, weshalb verstärkt fiskalpolitisch stimuliert werden muss.

 

Kalkulationen

 

Auf der Suche nach Rendite

Mittlerweile sind nahezu alle Anlageklassen hoch bewertet, nicht selten sogar auf einem Rekordhoch. Dies gestaltet die Vermögensallokation besonders herausfordernd. Gemäss Analysten kann von Obligationen im Jahr 2020 kein nennenswerter Performancebeitrag erwartet werden. Ein ausgewogenes Portfolio wird im besten Fall mittlere einstellige Renditen abwerfen. Obligationen dienen mit wenigen Ausnahmen rein als Puffer gegen Kursrückschläge bei Aktien. Die Gewinnerwartungen bei den Aktien sind aktuell ziemlich hoch und das Potenzial nach oben entsprechend limitiert. Die höhere Volatilität der Märkte wird sich speziell auf die Aktienmärkte auswirken, weswegen diversifizierten Anlagen wie Immobilien und Gold wie zuvor bereits erwähnt, eine besondere Bedeutung zukommt. Mit einer Ausschüttungsrendite von bis zu 3% sind Immobilienfonds der Schweiz nach wie vor eine interessante Beimischungsvariante. Gold alleine aus dem Grundsatz der negativen Korrelation mit klassischen Anlageklassen, nicht zu Letzt wie zuvor angedeutet, wenn das Vertrauen in die Märkte unsicher scheint.

 

Abschliessend lässt sich schlussfolgern, dass auch im aktuellen Marktumfeld empfohlen werden kann, die Gesamtallokation breit zu diversifizieren. Nach wie vor bleibt es jedem selber überlassen, seine Cashreserven aufzustocken, auf Grund der Befürchtung eines bevorstehenden Crashs. Hier bleibt nur die Möglichkeit sich zu informieren und ein eigenes Urteil zu bilden. Verfolgt man Grössen wie etwa Ray Dalio, Starinvestor und Gründer von Bridgewater Associates, etwa in seinem letzten Interview am World Economic Forum (WEF) in Davos so hört man Aussagen wie: «Cash is Trash!». Eine überspitzte Metapher zu dessen Meinung, dass jeder Anleger welcher zur Zeit auf Bargeld setze, Geld verliere und nicht mehr am Markt teilnimmt. In Anbetracht der Ausweitung der Negativ Verzinsung auf Sparguthaben, beinhaltet diese Aussage durchaus seine begründbaren Anekdoten, ohne dabei die Diskussion über weitere Funktionen des Geldes lostreten zu wollen.

 

Cash Dollar