9 Trends rund um das Geschäftsmodell 2021

9 Trends rund um das Geschäftsmodell 2021

Autor | Quelle

Severin Renold

Thema

Geschäftsmodelle 2021

Die grösste Herausforderung für Unternehmen in dieser neuen Weltordnung ist das Gewinnen neuer Kunden – insbesondere in einem „lauten“ digitalen Umfeld, in dem täglich Milliarden von Nachrichten um Aufmerksamkeit konkurrieren. Und da viele Unternehmen mit ihren Produkten oder Dienstleistungen allein nicht genug Geld verdienen können (aufgrund zunehmend sinkender Gewinnspannen), sind andere Mittel im Werbe- und Sponsoringbereich erforderlich, um sich über Wasser zu halten und nachhaltig profitabel zu wirtschaften. Hier sind neun Geschäftsmodelle 2021, die auch für Ihr Unternehmen funktionieren könnten.

 

1. Mikro-Aggregatoren ersetzen Massenvermarkter

Anstatt sich auf eigene Faust mit einer riesigen Liste von Anbietern und Lieferanten herumzuschlagen (was sehr teuer werden kann), werden führende Marken zunehmend an Mikro-Aggregatoren auslagern – spezialisierte Agenturen, die als Vermittler zwischen Unternehmen und kleineren Firmen fungieren, die Nischendienste, Produkte und Inhalte anbieten können. Oftmals werden diese als Plattformen oder Marktplätze angeboten zum Zweck der Effizienzsteigerung und als Single Point of Touch.

 

2. Der Abo-Handel nimmt Fahrt auf

Einzelhändler haben jahrelang darum gekämpft Wege zu finden um mit Amazon konkurrenzieren zu können und online mit Kunden in Kontakt zu treten, die sich die gewünschten Produkte direkt nach Hause schicken lassen wollen, anstatt das Lokal vor Ort aufzusuchen. Auch hier zeichnen sich neue Trends ab durch aufkommende smarte Lieferdienst (Last-Mile Delivery) und Drop-Shipping Anbieter, an welche die sonst sehr kostenaufwendige Logistikproblematik für Kleinunternehmen outgesourct werden kann und die Customer Journey verbessert wird. Zudem eröffnet dies neue Möglichkeiten im Abo Bereich und der damit verbundenen Kundenbindung.

 

3. Content is Key

Unternehmen werden zunehmend auf Content Marketing setzen, um in einer Welt der Angebots- und Informationsüberflutung, in der die meisten Verbraucher „always on“ sind, Aufmerksamkeit zu erregen und sich zu differenzieren. Hier werden Unternehmen multimediale Inhalte wie Artikel, Videos, Podcasts, Infografiken und vieles mehr erstellen und bewerben um aktiv gefunden zu werden nach dem Pull Marketing Prinzip. Konsumenten erwarten einen Mehrwert noch vor dem ersten Kauf weshalb es gilt so früh wie möglich Vertrauen aufzubauen.

 

Story Telling

 

4. Die Mikro-Abonnement-Wirtschaft explodiert

Zugang statt Besitz ist die neue Normalität für viele Produkte und Dienstleistungen in einer ständig verbundenen digitalen Welt, in der Bequemlichkeit Vorrang vor Besitz hat. Anstatt ihre Kameras oder Laptops zu besitzen, werden Konsumenten zunehmend eine monatliche Abonnementgebühr für die Nutzung der Produkte eines Dienstanbieters entrichten. Dabei gilt es oftmals die Versicherungen und das Qualitätsmanagement zu überdenken.

 

5. Intelligente Daten ersetzen traditionelle Marketing-Strategien

Traditionelles Marketing mag in der Vergangenheit funktioniert haben, doch heute sind Unternehmen immer mehr darauf angewiesen ihre Angebote individuell und personalisiert zu vertreiben. Gerade deshalb gewinnen Daten an Wichtigkeit und vielmehr die intelligente Umsetzung, Musterbildung und Integration in bestehende Onlinevertriebsstrategien.

 

6. Mobile überholt alles

Zwischen 2016 und 2021 wird die Zahl der mobilen Nutzer voraussichtlich um mehr als 33 Prozent steigen. Im Vergleich dazu wird die Internetnutzung über PC/Laptop nur um sechs Prozent zunehmen – ein gewaltiger Unterschied! Da immer mehr Menschen Smartphones und Tablets als primäres Mittel für den Zugriff auf Online-Inhalte nutzen, müssen Unternehmen diese Verlagerung zu einer Priorität machen, wenn sie relevant bleiben wollen.

 

7. Kundengenerierte Inhalte ersetzen Werbung in Print- und TV-Medien

Das traditionelle Werbemodell liegt im Sterben, da immer mehr Kunden ihre Kabelabonnements kündigen, ihre Tageszeitungen abbestellen und sich auf Online-Bewertungen verlassen, wenn sie nach neuen Produkten oder Dienstleistungen suchen. Das Sammeln von Kundenfeedback über Apps – entweder auf Ihrer Website oder über Plattformen von Drittanbietern wie Facebook und Amazon – ist eine grossartige Möglichkeit, die richtigen Kunden anzusprechen, ihr Verhalten zu verfolgen und auf diesem Weg wertvolle Daten zu gewinnen.

 

8. Die Apokalypse des Einzelhandels beschleunigt sich

Zwischen 2011 und 2017 wurden in Amerika mehr als 21.000 Geschäfte dauerhaft geschlossen. Diese Entwicklung wird sich weiterhin beschleunigen, da der stationäre Einzelhandel gemäss diverser Studien seinen Abwärtstrend während und nach der Pandemie fortsetzt und die physischen Geschäfte gegenüber dem Online-Shopping und alternativen Geschäftsmodellen in den Hintergrund rücken.

 

9. Fake News sind nur die Spitze des Eisbergs

In einer Welt, in der sich Fake News wie ein Lauffeuer über Social-Media-Plattformen verbreiten, war Faktenüberprüfung noch nie so wichtig wie heute. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter mit Tools ausstatten, die die riesigen Mengen an Informationen, die aus allen Richtungen auf sie einströmen, überwachen und filtern.

 

Abschliessende Gedanken

Mit dem Wandel des Konsumverhaltens ist bei Unternehmen ein 360-Grad-Blick erforderlich zur langfristigen Etablierung des Brands und zur Adaption von Trends neuer Generationen und Technologien. Die letzten Monate zeigten am besten wie wichtig es ist agil und schnell agieren zu können, auf unvorhersehbare Markteinflüsse zu reagieren und sich in einem Dschungel von Onlineangeboten abzuheben. Wer weiss, ob zukünftig wieder mehr der persönliche Kontakt gewünscht wird vor Ort, als Kompensation der Online-Reizüberflutung. Bis dahin kann aber empfohlen werden die Omni-Channel Marketing- und Distributions Strategie weiter auszubauen.